Jahreskonferenz 2025 der Schweizerschulen im Ausland
Ein atemberaubender Blick auf den Walensee und rauschender Regen im Wechsel mit Sonnenschein empfingen die Schulleiter:innen sowie die Präsident:innen der Schulträgervereine der Schweizerschulen im Ausland, als sie sich zu ihrer Jahreskonferenz vom 7. bis 9. Juli in Filzbach und Näfels im Kanton Glarus einfanden. Organisiert wird die alljährliche Konferenz von educationsuisse, dem Dachverband der 17 vom Bund anerkannten Schweizerschulen im Ausland.
Der abschliessende Tag der Konferenz bot auch in diesem Jahr eine inspirierende Plattform für Vertreter:innen der Patronatskantone, Akteur:innen aus der Schweizer Bildungslandschaft sowie weitere Gäste. Dieser offizielle Tag öffnete ein Fenster zur breiteren Öffentlichkeit der Schweiz und lud zu anregenden Gesprächen und Diskussionen ein. Im Zentrum standen der Austausch im erweiterten Netzwerk sowie das Hauptthema der Konferenz: Künstliche Intelligenz (KI).
Heinz Rhyn, Präsident educationsuisse, eröffnete den offiziellen Teil und hob hervor, dass die Schweizerschulen im Ausland – und damit auch der Dachverband educationsuisse – vor wachsenden Herausforderungen stehen. So nehmen der Konkurrenzdruck durch andere Schulen und die angespannte finanzielle Situation auch in der Schweiz deutlich zu.
Rhyn betonte: «Es wird immer wichtiger, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam die Swissness zu stärken.» Die Schweizerschulen im Ausland geniessen einen ausgezeichneten Ruf, erhalten kantonale Unterstützung und sind weit mehr als reine Bildungsinstitutionen.
Prof. Dr. Heinz Rhyn begrüsst Vertreter:innen der Patronatskantone, Akteure aus der Schweizer Bildungslandschaft sowie weitere Gäste am offiziellen Tag in der Lintharena in Näfels, GL.
Zum Thema KI warf Rhyn zentrale Fragen auf: «Welche neuen Möglichkeiten eröffnet KI? Wie lässt sich ihr Potenzial in Schulmanagement und Unterricht gewinnbringend nutzen, ohne dass Swissness, lokale Kulturverbindung und menschliche Nähe verloren gehen?»
Denn letztlich seien es engagierte Menschen, die für die Qualität der Schulen verantwortlich sind, nicht Maschinen.
Für Carine Bachmann stehen die Schweizerschulen im Ausland für eine offene und internationale Schweiz.
Carine Bachmann, Direktorin Bundesamt für Kultur (BAK) unterstrich in ihrer Begrüssungsrede, dass sich die Schulen der Frage des KI-Einsatzes nicht entziehen können. Das Schwerpunktthema KI der diesjährigen Konferenz sei deshalb von besonderer Bedeutung, zumal eindeutige Antworten häufig noch fehlen.
Gleichzeitig verwies sie auf die komplexe und fragile weltpolitische Lage, die auch den Bund zu Sparmassnahmen zwinge. Bei diesen Sparbemühungen stehen auch die Auslandstätigkeiten der Schweiz im Fokus und dies bedeute für die Schweizerschulen im Ausland grosse Unsicherheit.
Doch die kleine multikulturelle Schweiz braucht internationale Präsenz, betonte Bachmann, wie auch Verständigung und Freundschaften über die Grenzen hinweg. Für die BAK-Direktorin stehen die Schweizerschulen im Ausland für eine offene und internationale Schweiz.
Kanton Glarus und sein direkter Draht nach Bergamo
Regierungsrätin Marianne Lienhard erklärte in ihrem Grusswort, dass die Geschichte der Schweizerschule in Bergamo eng mit derjenigen des Kantons Glarus verknüpft ist: Die Glarner verdanken ihren wirtschaftlichen Aufschwung beherzten Textilunternehmern.
Marianne Lienhard schätzt den regelmässigen Austausch zwischen dem Patronatskanton Glarus und der Schweizerschule in Bergamo sehr.
Früh trug die Familie Legler den Glarner Pioniergeist in die Welt hinaus und gründete 1875 in Bergamo eine grosse Baumwollspinnerei. Einige Jahre später, 1892, eröffneten sie dort auch eine deutschsprachige Privatschule, hauptsächlich für die Kinder von Firmenangestellten. Auch heute ist die Familie noch eng mit der ältesten Schweizerschule im Ausland verbunden.
Lienhard hob hervor, dass der Kanton Glarus die Zusammenarbeit und den regelmässigen Austausch mit der Schule sehr schätze. Sie schloss mit den Worten: «Es ist eine Ehre für einen kleinen Kanton, Patronatskanton einer Schweizerschule im Ausland sein zu dürfen.»
Geschichten aus der Schweizerschule Bergamo
Rita Sauter, Schulleiterin in Bergamo, berichtete, dass die Schule mit über 130 Schüler:innen und rund 25 Angestellten eine der kleinsten Schweizerschulen im Ausland ist. Dies ermöglicht ein sehr familiäres Ambiente, das im Alltag spürbar ist. Als Schulleiterin sei sie stolz auf die Kompetenzen der Schüler:innen, die sich beispielsweise in den ausgezeichneten Sprachkompetenzen zeigten.
Sie betonte, wie stark die Schweizer Pädagogik den Schulalltag präge. Auch gebe es immer wieder besondere Besuche aus der Schweiz, wie beispielsweise vom Liedermacher Pippo Pollina oder dem Glarner Künstler Marco Russo.
Mit berührenden Geschichten aus dem Schulalltag in Bergamo zieht Rita Sauter das Publikum in ihren Bann.
Sauter erzählte Geschichten aus dem Schulalltag, die weit mehr als biografische Anekdoten sind: «Diese Geschichten formen Identitäten, mentale Gesundheit, Leistungen und sogar Lebenswege. Unterricht, der Bewusstsein für diese Geschichten schafft, kann daher langfristig positive Wirkung erzielen.»
Keynote: KI als Chance – Wie gestalten wir die digitale Zukunft
Prof. Dr. Stephan Huber von der Johannes Kepler Universität Linz in Österreich fokussierte einleitend auf die zentrale Frage: «Was bedeutet die Veränderung der Berufswelt durch KI für die Bildung an unseren Schulen?»
Für Huber ist KI ein Gamechanger. Dabei gehe es auch um die Frage, ob KI einfach ein Werkzeug sei, das wir nutzen, oder ob sie sich zu einem Teamplayer, vielleicht sogar zu einem Kollegen oder einer Kollegin entwickle.
Bildung und ihre Ziele im Mittelpunkt
Als Erziehungswissenschaftler stellte er die Bildung und ihre Ziele in den Mittelpunkt: «Worum geht es in der Bildung? Was sollen die Lehrpersonen vermitteln? Welche Haltungen vertreten wir?»
Er hob hervor, dass Bildung eine wertvolle Ressource für die Gesellschaft ist: «Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft – deshalb ist Bildung eine Investition in diese Zukunft.» Gleichzeitig betonte er, dass Bildung entsprechende Ressourcen benötigt, um wirksam zu sein.
Prof. Dr. Stephan Huber räumt ein, dass das Schulsystem Veränderungen oft nur langsam aufgreift.
Für Schulleitungen sieht Huber im Umgang mit KI zwei zentrale Aufgabenfelder:
Bildung und Schulentwicklung mit Digitalität und KI gestalten
Bildung über Digitalität und KI ermöglichen
Sein Appell: «Gehen Sie diese Herausforderungen immer aus einer pädagogischen Perspektive an und verstehen Sie Digitalität und KI als integrale Bestandteile der Schulentwicklung.»
KI kann die Schulleitung nicht ersetzen
Anhand von Praxisbeispielen zeigte Huber auf, wie KI sowohl Schüler:innen im Lernprozess unterstützen als auch Lehrkräften bei der Unterrichtsvorbereitung und dem Management hilfreiche Dienste leisten kann.
Klar wurde dabei: KI kann die Schulleitung nicht ersetzen; vielmehr ist deren aktive Unterstützung und kritische Begleitung entscheidend für einen erfolgreichen und verantwortungsvollen KI-Einsatz.
Eine zentrale Herausforderung bei der Implementierung von KI im Bildungsbereich sieht Huber darin, technologischen Fortschritt mit ethischen Überlegungen in Einklang zu bringen: Ziel müsse es sein, Lernumgebungen zu schaffen, die sowohl effektiv als auch gerecht sind.
Er räumte ein, dass das Schulsystem Veränderungen oft nur langsam aufgreift. Gerade deshalb sei es wichtig, sich aktiv zu positionieren, strategisch zu denken, Neues auszuprobieren und dabei stets Menschlichkeit, Nähe und Reflexion im Blick zu behalten.
Podiumsdiskussion: Mensch oder Maschine? KI zwischen Innovation, Bildung und Regulierung
Moderator Serge Künzler führte in die Diskussion ein: «Zwischen Bildungsauftrag, wirtschaftlichem Wandel und technologisierter Disruption stellt sich nicht mehr die Frage, ob, sondern wie wir mit Künstlicher Intelligenz (KI) leben und lernen wollen.»
Am Podium nahmen teil (v. l. n. r.): Serge Künzler, Geschäftsführer educationsuisse; Dr. Patrick Chuard-Keller, Chefökonom Arbeitgeberverband; Simona Brizzi, Nationalrätin Kanton Aargau und Vorstandsmitglied educationsuisse; Prof. Dr. Stephan Huber, Johannes Kepler Universität.
Sogleich befragte er die Teilnehmenden nach den Risiken und Chancen von KI. Diese waren sich einig: KI bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Risiken wie Kontrollverlust, Datenschutz und Missbrauch wurden ebenso thematisiert wie die Bedeutung, einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie zu erlernen.
Chancen sahen die Teilnehmenden vor allem darin, ungeliebte oder repetitive Arbeiten an KI abzugeben und so mehr Freiraum für kreative und anspruchsvolle Tätigkeiten zu gewinnen.
Im wirtschaftlichen Kontext wurde das enorme Produktivitäts- und Innovationspotenzial hervorgehoben, aber auch die Unsicherheit über die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Aus bildungswissenschaftlicher Sicht wurde betont, dass die grösste Gefahr darin liege, dass wir aufhören zu denken.
Weiter wurde diskutiert, welche Kompetenzen und schulischen Fähigkeiten die Schüler:innen in Zukunft benötigen. Klar ist, dass Soft Skills wie die 4K-Kompetenzen (Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation) für den Berufserfolg und allgemein im Leben zentral sind. Im Umgang mit KI wird kritisches Denken sicher eine Schlüsselkompetenz bleiben.
Ein weiteres Diskussionsthema bildete die Frage nach Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit: KI kann einen Beitrag zur Chancengleichheit leisten, etwa durch individuell zugeschnittene Lernhilfen, die Nachhilfe ersetzen könnten. Auch für die Inklusion, etwa bei Sehschwäche, gibt es durch KI viele neue Möglichkeiten. Gleichzeitig besteht die Gefahr einer «digitalen Kluft», wenn nicht alle Zugang zu den notwendigen technischen Infrastrukturen haben. Hier sind auch Schulen, Eltern und die Politik gefordert.
Die Bedeutung von Werten und Vertrauen
Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen wie Deepfakes wurde die Frage nach der Sicherheit vonDemokratien und in der Bildung gestellt. Unbestritten ist, dass Demokratie vom Vertrauen lebt, und dieses muss auch im digitalen Raum geschützt werden. Notwendig sind technische Lösungen, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Transparenz und klare Verantwortlichkeiten bei Missbrauch.
Abschliessend fragte Serge Künzler nach den Werten, die im KI-Zeitalter unantastbar bleiben sollen: Werte wie Neugierde, Menschenwürde und Menschenrechte, demokratische Prinzipien, Selbstbestimmung und soziale Verantwortung wurden dabei hervorgehoben.
Weiterbildung für Schulvorstände und Schulleitungen
Am Weiterbildungstag zum Thema KI in der Schulführung nahmen dieses Jahr erstmals auch Schulleiter:innen aus dem Inland teil. Dies führte zu einem interessanten und fruchtbaren Austausch zwischen den Schulverantwortlichen und zu einer Erweiterung des Netzwerkes educationsuisse.
«KI wird die Schule mehr beeinflussen als das Internet.»
Mit dieser These eröffnete Michael Hauswirth von der Pädagogischen Hochschule Schwyz PHSZ sein Einführungsreferat. Er betonte, dass KI in wenigen Jahren in zahlreichen Lebens- und Arbeitsbereichen völlig selbstverständlich genutzt werden wird. Niemand wird sich dann noch fragen, ob KI im Einsatz ist; ihr Gebrauch wird zur Normalität.
Zum Abschluss eines gelungenen Weiterbildungstags (v. l. n. r.): Serge Künzler, Geschäftsführer educationsuisse; David Gavin, Dozent PHZH; Michael Hauswirth, Dozent PHSZ
Den Begriff «Künstliche Intelligenz» hält Hauswirth mittlerweile für veraltet. Treffender sei es, von «Generativen Machine-Learning-Systemen» zu sprechen: Diese Systeme wissen nicht, was sie erzeugen; sie arbeiten mit Algorithmen und produzieren lediglich Wahrscheinlichkeiten.
KI sei daher immer als Assistent des Menschen zu verstehen, dessen Ergebnisse überprüft werden müssen. Die Verantwortung für den Einsatz und die Resultate von KI liegt letztlich immer beim Menschen.
Hauswirth bot eine umfassende und spannende Einführung ins weite Thema der KI mit den Schwerpunkten «Lernen über KI», «Verständnis zur Funktionsweise» und «Lernen trotz KI». Für ihn bleibt zentral, dass kritisches Denken und die Medienkompetenz der Lernenden in einer zunehmend digitalisierten Welt weiterhin gezielt gefördert werden.
Im Anschluss führten Michael Hauswirt und David Gavin von der PH Zürichdie Teilnehmenden in die Experimentierphase ein, in welcher mithilfe einer «KI-Spielwiese» vorgegebene Aufgaben mit verschiedenen KI-Tools gelöst werden konnten.
In vier Best-Practice-Beispielen wurde gezeigt, wie KI im Schulalltag an den Schweizerschulen im Ausland bereits benutzt wird und wie Unterrichtsplanung mit KI möglich ist:
KI-Taxonomie – Ein Modell aus der Praxis, Michael Meienberg, Lima. Die Schweizerschule Lima hat KI in ihr Schulkonzept integriert und dazu ein Leitbild, Reglement und eine Nutzungstaxonomie für die Anwendung im Unterricht erstellt.
Digitale Medien und KI im Schulalltag, Linda Ninio, Peking. Die Schweizerschule in Peking setzt einige KI-Tools erfolgreich in der Unterrichtsgestaltung ein.
Überblick über KI-Plattformen – Orientierung im Angebotsdschungel, David Gavin
KI-gestützte Unterrichtsplanung mit Hazu, Peter Metzger
Der Weiterbildungstag war intensiv und wurde von den Teilnehmenden als äusserst bereichernd erlebt. Besonders positiv hervorgehoben wurden die praxisnahen und zielführenden Referate sowie die Möglichkeit, in den unterschiedlichen Workshops aktiv und interaktiv mitzuwirken.
Menno Huber, Organisationsberater bso und Mitwirkender an der Ausarbeitung der Charta, betonte in seinem Referat zu den Megatrends einleitend: Um Menschen zu gewinnen und einzubinden, brauchen wir eine klare Vision und ein gemeinsames Zukunftsbild. Die Charta sei bewusst nicht als Vision formuliert worden, enthalte aber zahlreiche Prinzipien, die uns und unser Handeln künftig leiten können.
Menno Huber verknüpfte sein Referat zu Megatrends geschickt mit den Handlungsanweisungen in der Charta.
Jede Entwicklung benötige Ressourcen; ohne diese sei es schwierig, Neues anzustossen. Gute Entwicklungskonzepte müssten jedoch nicht immer gross und spektakulär sein. «Oft reicht es, wenn jemand den ersten Schritt wagt», erklärte er.
In seiner spannenden Präsentation beleuchtete Huber sodann mehrere für die Schulen zentrale Megatrends:
Demografischer Wandel: Wir alle werden älter als Individuen und als Gesellschaft. Was heisst das für die Schule? Welche Kompetenzen müssen wir Kindern mitgeben, damit sie ein langes Leben gesund, zufrieden und selbstbestimmt gestalten können?
Beschleunigung: Unsere heutige Welt verändert sich immer schneller und dies kann überfordern. Das heisst für die Schulen, eine gesunde Leistungsorientierung entwickeln und die Schüler:innen unterstützen, Resilienz aufzubauen.
Wissensexplosion: Das verfügbare Wissen wächst rasant und ist jederzeit im Internet abrufbar. Die entscheidende Frage: Worauf legen wir den Fokus? Überfachliche Kompetenzen wie kritisches Denken, Kreativität und Teamfähigkeit gewinnen an Bedeutung.
«Gehen wir mit dem Strom – oder bewusst dagegen?»
Menno Huber
Individualisierung und Transparenz: Es gibt immer weniger Kinder, dafür mit mehr Betreuungspersonen. Eltern und Schüler:innen fordern mehr Mitbestimmung und Offenheit. Schulen stehen somit vor der Aufgabe, Gemeinschaft und Individualität, Beteiligung und Transparenz auszubalancieren.
Ökologische Zukunft: Dabei stellt sich die Frage, wie es uns gelingen kann, junge Menschen für dieses Thema zu interessieren. Welche Kompetenzen brauchen sie, um Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen?
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz: Medienkompetenz und «Digital Literacy» werden unverzichtbar. Schulen müssen Wege finden, wie Kinder und Jugendliche handlungsfähig bleiben und auch in einer von KI geprägten Welt ihren Platz finden.
Auch sagte Huber, dass es zu jedem Megatrend einen Gegentrend gibt. Die spannende Frage dabei lautet: Gehen wir mit dem Strom – oder bewusst dagegen? Oft braucht es beides: Offenheit für Neues und Besinnung auf Bewährtes.
Bundesamt für Kultur im Austausch mit den Schulverantwortlichen
Innerhalb der Bundesverwaltung betreut das Bundesamt für Kultur (BAK) das Dossier Schweizerschulen im Ausland. Im Plenum berichteten die Schulverantwortlichen über Erfreuliches des vergangenen Schuljahres und legten auch die Herausforderungen dar. Alle Schulleiter:innen und Schulpräsident:innen zeigten sich sehr besorgt über das angekündigte Entlastungspaket 27 des Bundes.
David Vitali, Leiter Sektion Kultur und Gesellschaft BAK, blickte kurz auf das letzte Jahr zurück mit der erfolgreichen Einführung der neuen Beitragsverordnung für die Schweizerschulen im Ausland. Weiter illustrierte Vitali das Entlastungspaket 27 des Bundes, welches als Reaktion auf das strukturelle Defizit im Bundeshaushalt und den Spardruck erarbeitet wurde. Das Paket sieht Kürzungen und Anpassungen bei den Bundesbeiträgen für verschiedene Institutionen und Projekte vor, darunter die Schweizerschulen im Ausland.
Fiona Häusler, Verantwortliche für Landessprachen und Bildungsfragen, Minderheiten und den Schweizerschulen im Ausland, informierte kurz über die Compliance-Anforderungen in Bezug auf die aktuellen Anstellungen der Schweizer Lehrpersonen.
Generalversammlung des Dachverbandes educationsuisse
Während der Konferenz fand auch die Generalversammlung des Vereins educationsuisse statt. Die Mitglieder bzw. die Schweizerschulen im Ausland genehmigten den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2024 sowie auch das Budget 2025. Geleitet wurde die Mitgliederversammlung vom Präsidenten Heinz Rhyn, der auch gleich das Datum der Konferenz 2026 bekannt gab.
Save the date: Die nächste Jahreskonferenz der Schweizerschulen im Ausland findet vom 6. bis 8. Juli 2026 im Kanton Wallis, Patronatskanton der französischen Abteilungen der Schweizerschulen in Bogotá und Singapur, statt!
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Entlastungspaket 2027: educationsuisse lehnt Bundesratsvorschlag ab
«Die signifikante Reduktion der Bundesbeiträge gefährdet die Existenz von Schweizerschulen im Ausland akut. Diese haben einen ausgezeichneten Ruf und sind weit mehr als reine Bildungsinstitutionen: Die Schweizerschulen im Ausland stärken seit vielen Jahrzehnten gezielt das diplomatische und wirtschaftliche Netzwerk der Schweiz. An ihren Standorten sind die Schweizerschulen bedeutende Repräsentanten schweizerischer Handels- und Kulturverbindungen und haben dadurch auch eine volkswirtschaftliche Bedeutung. Die vorgeschlagene Streichung der Bundesbeiträge trifft die Schweizerschulen im Ausland hart und überproportional. Bereits mit der Kulturbotschaft 2024–2028 wurde der Zahlungsrahmen der Schweizerschulen gekürzt.»