Das Entlastungspaket trifft die Schweizerschulen überproportional und gefährdet die Existenz von beinahe der Hälfte aller Schweizerschulen im Ausland sowie des gesamten Systems akut. Mehrheitlich durch Elternbeiträge finanziert, sind die Schweizerschulen ein essenzieller Erfolgsfaktor für die internationale Präsenz und den diplomatischen und wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz.
educationsuisse lehnt den Vorschlag des Bundesrats entschieden ab, die Bundesbeiträge an Schweizerschulen im Ausland um 7,9 Millionen Franken zu reduzieren. Für die Schweiz entsteht durch diese geplante Budgetkürzung ein Verlust, der das Monetäre bei Weitem übersteigt:
- Sparmassnahmen – vier bis sieben Schulen akut gefährdet: Die Streichung der Bundesbeiträge trifft die Schweizerschulen im Ausland hart. Beinahe die Hälfte der Schweizerschulen im Ausland – vier bis sieben – müssten als Konsequenz der Sparmassnahmen ihre Tore für immer schliessen. Die Streichung der Bundesbeiträge gefährdet nicht nur diese Schweizerschulen, sondern die Existenz des gesamten Systems.

- Kürzungen – unverhältnismässig und überproportional: Die Bundesbeiträge sollen im Jahr 2027 um 2,1 Mio. Franken, also 10 % und im Jahr 2028 gar um 5,8 Mio. Franken, rund 30 % sinken. Die Schweizerschulen erhalten nur 8,5 % des BAK-Gesamtbudgets, sollen aber 43 % der Einsparungen tragen, ab 2028 sogar 59 %. Diese unverhältnismässige Kürzungspolitik trifft gezielt Institutionen, die mit minimalem Mitteleinsatz maximale Wirkung für die Schweiz im Ausland erzielen.
- Schweizerschulen – ein Erfolgsmodell mit globaler Strahlkraft: Der Grossteil der Finanzierung stammt aus privaten Mitteln. Die Schweizerschulen im Ausland erzielen im Gastland eine maximale Strahlkraft für die Schweiz mit geringsten öffentlichen Mitteln.

- Gaillard-Bericht – willkürliche Sparvorschläge beruhen auf falschen Fakten: Die von educationsuisse treuhänderisch verwalteten 27,6 Mio. Franken gehören den Schweizerschulen – nicht dem Dachverband. Sie sind zweckgebunden, etwa für die Löhne der Schweizer Lehrkräfte und die Instandhaltung der Infrastruktur. Die vermeintlich «hohen Reserven» sind in Wahrheit betriebsnotwendiges Schulvermögen – und nicht wie im Bericht Gaillard bezeichnetes frei verfügbares Eigenkapital.
- Schweizerisches und bewährtes Modell – ein klares Bekenntnis aller Akteure: Das austarierte und bewährte Modell von privater und öffentlicher Finanzierung sowie der pädagogischen und administrativen Beratung durch die 14 Patronatskantone darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Dieses typisch schweizerische Zusammenspiel stärkt die Schweizer Bildung im internationalen Kontext und gewährleistet den Zugang zum Schweizer Bildungssystem.
«Verlieren wir die Schweizerschulen im Ausland, verlieren wir ein zentrales «Soft-Power-Instrument» der Schweizer Aussenpolitik. Das schwächt auch die diplomatische und wirtschaftliche Präsenz der Schweiz im Ausland nachhaltig.»
Mario Jacober, Präsident der Schweizerschule Singapur & Regional HR Head APAC, Zurich Insurance
- Bundesfinanzen – Schweizerschulen haben ihren Beitrag bereits geleistet: In der Kulturbotschaft 2024-2028 wurde der Zahlungsrahmen an die Schweizerschulen bereits um 5,6 Mio. Franken gekürzt. Der Gaillard-Bericht geht in keinem Wort darauf ein.
Weitere Kürzungen hätten gemäss Jörg Wiedenbach, Generaldirektor der Schweizerschulen in Mexiko, weitreichende Folgen: «Die geplanten Kürzungen bedrohen die Swissness der Schweizerschulen direkt – denn ohne ausreichende Mittel können wir künftig weniger Schweizer Lehrpersonen beschäftigen. Damit verliert die Schweiz eines ihrer wirksamsten Instrumente zur Vermittlung von Bildung, Kultur und Identität im Ausland.»