Beratungsangebot führt zu Wunschausbildung

Beratungsangebot führt zu Wunschausbildung - Brigitte König - educationsuisse

Die Auslandschweizerin Brigitte König ist in Paraguay aufgewachsen und kam als 18-Jährige allein in die Schweiz, um eine Ausbildung zu absolvieren. Wie es ihr nach ihrer Ankunft und Suche nach Anschluss und Wunschausbildung im fremden Land ergangen ist, erzählt sie hier.

«Ich bin in Paraguay, Südamerika aufgewachsen. Mein Vater hatte auf einer Weltreise meine Mutter kennengelernt und wanderte so nach Paraguay aus. Ihm war es jedoch sehr wichtig, dass wir mit der deutschen Sprache aufwuchsen.

Daher habe ich meine Schulzeit an einer Deutschen Schule verbracht. Die Schulferien ermöglichten es uns öfters in die Schweiz zu reisen, um meine Grosseltern zu besuchen. Dadurch wurde ich mit den Schweizer Traditionen schon früh vertraut.

Als ich 16 Jahre alt war, meinte mein Vater, es sei Zeit für mich in die Schweiz zu ziehen, um eine Ausbildung anzufangen. Ich fühlte mich jedoch noch nicht erwachsen genug und war noch nicht dazu bereit, mein Leben in Paraguay zurückzulassen.

Vom Hier und Jetzt zu Pünktlichkeit

2016, als 18-Jährige, flog ich dann mit gemischten Gefühlen alleine in die Schweiz. Erst beim Ankommen in der Schweiz wurde mir bewusst, dass mir ein komplett neuer Lebensabschnitt bevorstand. Meine Freunde, Familie und meine Beziehung blieben zurück in Südamerika.

Der traditionelle Paraguayer lebt im Hier und Jetzt und macht sich nicht viele Gedanken über das Morgen. Spontanität ist eine seiner stärksten Eigenschaften und Pünktlichkeit bedeutet in Südamerika «Ich bin nur eine Stunde zu spät».

Die Schweizer Pünktlichkeit ist mir am Anfang schwergefallen. Jedoch habe ich sie wie andere Schweizer Eigenschaften zu schätzen gelernt, denn vereinfachen sie doch den Alltag.

Es wurde mir auch schnell bewusst, dass die Schweiz ein Land voller unterschiedlicher Kulturen ist. Menschen aus aller Welt, mit verschiedenen Religionen und Sprachen, sind in diesem kleinen Land aufzufinden. Diese multikulturelle Vielfalt gefiel mir und liess mich immer Neues entdecken.

Ausbildung zur Hotelfachfrau

In der Schweiz angekommen habe ich während der Wintersaison in einem Restaurant auf der Bettmeralp im Service gearbeitet. Viele Mitarbeiter auf der Alp kamen aus aller Welt, und ich bekam wenig von der Schweizer Kultur mit.

Als die Saison zu Ende ging, zog ich zu meinen Grosseltern und langsam fand ich Anschluss durch Arbeit und Sport. Auch konnte ich Freundschaften knüpfen, die mir meinen Weg erleichterten und bis heute anhalten.

Ich war mir nicht sicher, was ich beruflich machen wollte oder in welchen Bereichen ich meine Zukunft sah. Daher entschied ich mich zu einem Praktikum im Service in einem Altersheim in Rheinfelden.

Nach meinem Praktikum habe ich die Ausbildung zur Hotelfachfrau in Basel gemacht, wo ich mir ein Leben aufbauen, Kontakte knüpfen und Freundschaften pflegen konnte. Die Lehre hat mir ermöglicht, als Mensch zu wachsen, meine Leidenschaft im organisatorischen Bereich zu finden, Tagesabläufe zu gestalten und bei der Einteilung von Mitarbeitenden mitzuhelfen.

educationsuisse hilft bei Stipendiensuche

Da ich mich während der Lehre nicht selbst finanzieren konnte, musste ich mich nach einem Stipendium erkundigen. Ich habe mich an verschiedene Stellen gewendet, auch an meinen Heimatkanton Aargau, bekam aber leider nur Absagen.

Durch meinen Grossvater wurde ich auf educationsuisse aufmerksam. educationsuisse hat mich dabei unterstützt, Stipendien von der Willy-Müller-Förderstiftung und vom Fonds Hans-Freiburghaus der Stiftung für Auslandschweizer zu erhalten. Dank educationsuisse wurde ich selbstständig und konnte die Ausbildung meiner Wahl erfolgreich abschliessen.

Der Umzug in die Schweiz hat mir im wahrsten Sinne des Wortes Freiheit geschenkt und mir erlaubt, meinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. Die verschiedenen Begegnungen haben mich geprägt und mir geholfen, meine eigene Identität zu finden. Im Herbst 2022 begann ich ein Teilzeitstudium in Sozialer Arbeit an der FHNW in Muttenz und arbeite nebenbei weiterhin im Service.»

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