Ende April reisten die Schulleiter:innen der Schweizerschulen Lateinamerikas zu ihrem alljährlichen Treffen nach Bogotá, Kolumbien. An der dreitägigen Konferenz nahmen die Schulleiter:innen Reto Schafflützel (Curitiba), Angela Nuñez Kaelin (Cuernavaca), Daniel Zehnder (Lima), Andrea Mohring (Mexiko-Stadt), Walter Stooss (Santiago) und Gastgeber Thomas Schwarb (Bogotá) teil.
Gestartet wurde mit einer Vorstellung des neuen Leitungsteams und einem Rundgang durch die Schweizerschule in Bogotá / Colegio Helvetia, geführt von Schülerinnen der Oberstufe.

Anschliessend stellte Thomas Schwarb die innerhalb des letzten Schuljahres durchgeführten Veränderungen sowie das Colegio Helvetia Bogotá als Institution vor. Daraus entwickelten sich bereits interessante Ansätze zum Erfahrungsaustausch, wie z.B. zu den Themen Austauschsemester und Schüler:innenakquisition.
Weitere Punkte der Agenda waren Onboarding-Strategien, die anhand des Fallbeispiels Mexiko besprochen wurden, und der neu strukturierte Einführungskurs «Deutsch als Lernsprache». Dieser Kurs wird jedes Jahr für neue Lehrperson vom Dachverband educationsuisse organisiert.
Treffen mit Verwaltungsrat
Am zweiten Konferenztag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, das Kaffeelabor von Nestlé, in dem u.a. die Nespresso-Mischungen entwickelt werden, zu besichtigen und die Arbeit in einem Kaffeelabor kennenzulernen.

Danach stand der Erfahrungsaustausch der Schulen zu verschiedenen Themen auf dem Programm:
- Rückmeldung zu Erfahrungen im Job-Speeddating mit interessierten Schweizer Lehrpersonen und dem Nutzen der Schweizer Job-Plattform Zebis bei der Akquirierung von neuen Mitarbeitenden. Es zeigte sich, dass die Gewinnung von neuen Schweizer Lehrpersonen eine Herausforderung bleibt.
- Vorstellung und Austausch der verschiedenen Krisenkonzepte der Schulen und des Krisenmanagements. Dabei wurde deutlich, dass alle Schulen über tragfähige Krisenkonzepte verfügen, es aber an praktischen Tipps für die Kommunikation in Krisenfällen fehlt. Es wurde vereinbart, das Thema mit Spezialist:innen vor Ort und in der Schweiz zu vertiefen.
- Vergleich der Beschriebe der Schulleitungsstellen und Möglichkeiten der Weiterbildung für Schulleitungen. Daniel Zehnder berichtete dabei von seinen positiven Erfahrungen mit dem Symposium des Gremiums wirtschaftsbildung.ch.
Zum Abschluss dieses intensiven Arbeitstages wurden die Schulen Lateinamerikas Mitgliedern des Verwaltungsrates der Schweizerschule in Bogotá vorgestellt. Bei einem gemeinsamen Nachtessen, ebenfalls im Beisein von Mitgliedern des Verwaltungsrates wurde der Tag in einem informellen, aber sehr interessanten Austausch abgerundet.
Unterrichtsbesuch und Lesung
Am letzten Tag hatten die Schulleitungen Gelegenheit, den Unterricht am Colegio Helvetia zu besuchen. Besonders interessant gestaltete sich der Unterrichtsbesuch «Deutsch als Fremdsprache» einer altersdurchmischten Grundschulklasse. Dabei stellte die Schweizer Lehrerin eindrucksvoll dar, wie eines der zentralen pädagogischen Konzepte der Schweizer Bildung auch in einem fremdsprachlichen Umfeld seine Wirkung entfaltet.
Zum Zeitpunkt der Konferenz fand in Bogotá auch die internationale Büchermesse statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung hatte die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft in Kolumbien eine Lesung der Schweizer Autorin Dorothee Elmiger für die Oberstufenschüler:innen des Colegio Helvetia organisiert.

Neben der Lesung von Fragmenten ihrer drei Bücher standen der Austausch und das Gespräch der Autorin mit den Jugendlichen im Zentrum. Die Schüler:innen stellten interessante Fragen und es war beeindruckend zu erleben, wie selbstverständlich sich die Jugendlichen in der deutschen Sprache zu verständigen wussten.
Gemeinsames Treffen: Schulpräsidien und -leitungen
Zum Abschluss stellten sich die einzelnen Schulen Lateinamerikas dem Direktionsteam des Colegio Helvetia vor, und es wurden bereits Programmpunkte für die gemeinsame Konferenz der Schulpräsidien und Schulleitungen vom 23. bis 25. April 2026 in Mexiko gesammelt.
Die Treffen beider Gremien sollen in Zukunft nämlich gemeinsam stattfinden. Dies wird die Organisation vereinfachen und es können Synergieeffekte zwischen beiden Gremien hergestellt und besser genutzt werden. Da doch jeweils viele Themen auf beiden Konferenzen besprochen werden und letztlich auch in gegenseitiger Verantwortung gelöst werden müssen.
Das Treffen der Schulleiter:innen der Schweizerschulen Lateinamerikas stellte sich wiederum in jeglicher Sicht als sehr wertvoll heraus. Dank der produktiven Diskussionen und dem intensiven Austausch profitieren wir alle. Gemeinsame Herausforderungen, wie auch der Austausch über Best Practices standen im Zentrum der Gespräche.
Andrea Mohring, Co-Schulleiterin Mexiko-Stadt