Neun Schulleitungen, dreissig interessierte Lehrpersonen, ein Praktikum und Bewerbungsgespräche im Sieben-Minuten-Takt. Kurz vor Weihnachten letzten Jahres trafen sich Schulleiter:innen der vom Bund anerkannten Schweizerschulen im Ausland mit Lehrpersonen aus der Schweiz im virtuellen Raum zum Job-Speeddating.
Das Interesse am zweiten Job-Speeddating mit den Schweizerschulen war sehr gross. «Mit 30 Teilnehmenden verdoppelten wir die Anzahl Teilnehmer:innen», sagt Serge Künzler, Geschäftsführer von educationsuisse, dem Dachverband der 17 Schweizerschulen im Ausland. «Wegen der grossen Nachfrage prüfen wir für die dritte Austragung im Dezember organisatorische Anpassungen.»
Knackiges Konzept
Beim Job-Speeddating tauschten sich potenzielle Arbeitnehmer:innen mit Schulleitenden aus Kolumbien, Chile, Brasilien, Thailand, Italien, China und Mexiko aus. Je sieben Minuten dauerte ein Gespräch, danach kam es zu einer Rochade.
Bettina Huber, Co-Schulleiterin der Schweizerschule in Mexiko-Stadt, gefällt das knackige Konzept: «Eine ideale Form, um erste Kontakte zu knüpfen, Fragen zu klären und Interesse zu wecken.» Ob es auch diesmal wieder zu einer Festanstellung komme, sei noch offen.
Praktikum in Mexiko-Stadt
Die interessierten Lehrpersonen wie Ari Hechel, Sekundarlehrer und Masterstudent an der Pädagogischen Hochschule Zürich, sind vom Konzept ebenfalls überzeugt: «Der unkomplizierte Austausch mit den Schulleitenden der Schweizerschulen im Ausland war sehr spannend.»
Angeregt durch die guten Gespräche und angenehme Atmosphäre, erkundigte Hechel sich spontan nach einem Praktikum an der Schweizerschule in Mexiko-Stadt während der anstehenden Semesterferien im Januar. Bettina Huber machte das scheinbar Unmögliche möglich, und keinen Monat später landete Hechel in der mexikanischen Hauptstadt.
«Zu Beginn war es schon ein kleiner Kulturschock in dieser Riesenmetropole mit zig Millionen Einwohnern», erinnert sich Hechel. «Zudem war ich noch nie in Lateinamerika und spreche kein Spanisch.»
Nach nur vier Wochen fühlte Hechel sich aber total wohl: «Ich habe in der Schule sehr schnell Anschluss gefunden und im Tandem mit spanischsprechenden Berufskolleg:innen sogar ein wenig Spanisch gelernt!»
Hechel unterrichtete die Fächer Deutsch als Zweitsprache und Englisch und brachte der gesamten Sekundar- und Gymnasialstufe im Rahmen von «Nachkommen erzählen» den Holocaust und seine eigene jüdische Familiengeschichte näher. Seine Freizeit verbrachte Hechel auf Erkundungstouren in den umliegenden Hügeln und in der pulsierenden Millionenstadt.
«Es ist ein Riesenabenteuer und eine unheimlich spannende Erfahrung, die ich jedem empfehle», fasst Hechel sein Praktikum an einer von acht Schweizerschulen in Lateinamerika zusammen. Und fügt hinzu: «Nach meinem Studium will ich unbedingt im Ausland unterrichten!»
Neues Job-Speeddating
educationsuisse führte das Job-Speeddating in Zusammenarbeit mit Angela Jetter von angela works GmbH und Movetia, der nationalen Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem durch.
Am 10. Dezember 2025 findet das nächste Job-Speeddating Schweizerschulen statt.
