{"id":7619,"date":"2023-10-31T16:29:46","date_gmt":"2023-10-31T15:29:46","guid":{"rendered":"https:\/\/edu-staging.millywilly.website\/?post_type=aktuelles&p=7619"},"modified":"2024-05-02T12:07:14","modified_gmt":"2024-05-02T10:07:14","slug":"auslandschweizer-studiert-dank-stipendien-in-schweiz","status":"publish","type":"aktuelles","link":"https:\/\/educationsuisse.ch\/fr\/aktuelles\/un-suisse-de-letranger-etudie-en-suisse-grace-a-des-bourses-detudes\/","title":{"rendered":"Auslandschweizer studiert dank Stipendien in der Schweiz"},"content":{"rendered":"\n

Der Auslandschweizer W\u00eandabo Andr\u00e9 Kientega kam von Afrika zur\u00fcck in die Schweiz, um das Gymnasium zu absolvieren. Wie es ihm dabei und sp\u00e4ter im Milit\u00e4rdienst und an der Fachhochschule ergangen ist, erz\u00e4hlt er hier.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

\u00abIch bin 1998 im Kanton Zug geboren, habe aber nur einige Jahre dort gelebt, bevor meine Familie nach Neuenburg gezogen ist, wo ich Franz\u00f6sisch gelernt und den Kindergarten und die Grundschule besucht habe.<\/p>\n\n\n\n

Da meine Eltern die NGO W\u00eandbenedo FEED<\/a> gegr\u00fcndet haben, um Frauen und Kinder in Not zu helfen, zogen wir 2009 nach Burkina Faso. Wir wohnten am Stadtrand der Stadt Bobo Dioulasso. Wasser- und Stromausf\u00e4lle waren an der Tagesordnung. Es war ein echter Kulturschock, aber auch eine bereichernde Erfahrung.<\/p>\n\n\n\n

Ich besuchte eine franz\u00f6sische Schule, in der die Mehrheit der Sch\u00fcler:innen Burkiner:innen waren, aber es gab auch Jugendliche vieler anderer Nationalit\u00e4ten. Da die Schule kein Gymnasium anbot, entschied ich mich, aufgrund der Unterrichtsqualit\u00e4t, in die Schweiz zur\u00fcckzukehren, um meine Ausbildung fortzusetzen und meine Freunde aus der Kindheit zu treffen. <\/p>\n\n\n\n

Mit 15 allein in die Schweiz<\/h2>\n\n\n\n

So kehrte ich mit 15 Jahren allein in den Kanton Neuenburg zur\u00fcck, wo ich das Gymnasium absolvierte. W\u00e4hrend diesen drei Jahren wohnte ich bei Familienfreunden. Da ich w\u00e4hrend meiner Zeit in Burkina Faso immer einmal pro Jahr in der Schweiz weilte, lebte ich mich schnell wieder ein. Trotzdem war es am Anfang schwierig, von meiner Familie getrennt zu sein.<\/p>\n\n\n\n

Nach dem Abschluss des Gymnasiums wusste ich nicht genau wie weiter. Also entschloss ich mich f\u00fcr ein Zwischenjahr, w\u00e4hrend dem ich die Rekrutenschule im Tessin absolvierte und verschiedene Praktika machte, um meinen Weg zu finden. Schliesslich fand ich, was mich wirklich interessierte: die Ausbildung an einer Fachhochschule zum Agronomen.<\/p>\n\n\n\n

\u00abSchliesslich fand ich, was mich wirklich interessiert: die Ausbildung an einer Fachhochschule zum Agronomen.\u00bb<\/p>W\u00eandabo Andr\u00e9 Kientega<\/cite><\/blockquote><\/figure>\n\n\n\n

Dazu musste ich w\u00e4hrend zehn Monaten Praktika bei Landwirten in den Kantonen Freiburg, Waadt und Genf absolvieren, bevor ich an der Haute \u00e9cole du paysage, d\u2019ing\u00e9nierie et d\u2019architecture<\/a> (HEPIA) in Genf aufgenommen wurde. Das Studium gef\u00e4llt mir sehr gut mit seinen vielf\u00e4ltigen und aktuellen Themen wie Ern\u00e4hrungsmittelsouver\u00e4nit\u00e4t der Schweiz, Einsatz von Pestiziden, biologische Landwirtschaft.<\/p>\n\n\n\n

Leider musste ich mein Studium um ein Jahr verl\u00e4ngern, da ich w\u00e4hrend der Coronavirus-Pandemie als Sanit\u00e4tssoldat von der Armee aufgeboten wurde. Ich wurde in einem Alters- und Pflegeheim in Lausanne eingesetzt, um mich um \u00e4ltere Patienten in der Quarant\u00e4nezone zu k\u00fcmmern. <\/p>\n\n\n\n

Ich bin froh, dass ich mich n\u00fctzlich machen konnte, aber es war schmerzhaft, diese Menschen von ihren Familien und Freunden isoliert zu sehen. Es war eine Zeit mit vielen Ungewissheiten. Trotzdem versuchte ich, an meinen freien Tagen einigen Online-Vorlesungen zu folgen. Es war eine schwierige Zeit, wie f\u00fcr viele andere Menschen auch.<\/p>\n\n\n\n

Mit Stipendien zum Masterabschluss<\/h2>\n\n\n\n

Nun bin ich dabei mein Bachelorstudium abzuschliessen. Meine Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einsatz von ultravioletter Strahlung zur Bek\u00e4mpfung von Krankheitserregern auf Kulturen, um auf Fungizide verzichten zu k\u00f6nnen. <\/p>\n\n\n\n

Ich war unentschieden, ob ich das Masterstudium gleich anschliessen sollte oder zuerst etwas arbeiten. Nun beginne ich mit dem Master in Agrarwissenschaften mit Vertiefung in nachhaltige Produktionssysteme.<\/p>\n\n\n\n

Vor allem dank der Stipendien aus meinem Heimatkanton Appenzell Ausserrhoden konnte ich meine Ausbildung absolvieren. Ich bin sehr dankbar f\u00fcr all die Hilfe, die ich auf meinem Weg erhalten habe, der nicht einfach war, aber ich befinde mich nun auf der Zielgeraden.<\/p>\n\n\n\n

Wenn ich jungen Auslandschweizer:innen, die f\u00fcr eine Ausbildung in die Schweiz kommen, einen Rat geben darf, dann denjenigen, dass sie vor Ort Personen finden sollten, auf die sie sich verlassen k\u00f6nnen. Vor allem als junger Mensch ist es nicht einfach, ohne die eigene Familie zu leben. Es ist gut zu wissen, wen man um Hilfe oder Informationen bitten kann.\u00bb<\/p>\n\n\n\n